Körperwahrnehmung und Lust verbessern
- Anja Schwenke
- 22. Okt.
- 4 Min. Lesezeit
3 einfache Übungen für mehr Selbstwahrnehmung

Körperwahrnehmung und Embodiment: Den eigenen Körper bewusst spüren
Manchmal fühlt es sich so an, als wäre man „nur noch Kopf“ – ständig beschäftigt, gestresst, gedanklich abgelenkt. Dabei ist unser Körper ein wertvoller Begleiter: Er zeigt uns, was uns guttut, was uns entspannt und wo Lust entsteht. Mit ein paar einfachen Übungen kannst du deine Körperwahrnehmung stärken – das fördert nicht nur Wohlbefinden, sondern auch eine gesunde, bewusste Sexualität.
Warum ist es wichtig, meinen eigenen Körper zu spüren, um Lust und sexuelle Anziehung zu erleben?
Sexualität beginnt im eigenen Körper. Wenn du dich nicht spürst, bist du oft nur „im Kopf“ – gedanklich abgelenkt, gestresst oder unsicher. Wer den Körper bewusst wahrnimmt:
erkennt Spannungen und Blockaden,
kann angenehme Empfindungen gezielt wahrnehmen,
erlebt Lust und Erregung klarer.
Kurz: Wer sich selbst nicht spürt, spürt auch Lust und sexuelle Anziehung nur eingeschränkt.
Was hat Körperwahrnehmung und Lust mit mir, meinen Gedanken und meiner Beziehung zu tun?
Im Sexocorporel-Modell arbeite ich mit der Einheit von Körper, Emotionen, Gedanken und Beziehung. Jede dieser Ebenen beeinflusst, wie wir uns selbst wahrnehmen und wie wir Sexualität erleben:
Körperliche Signale wie Herzschlag, Wärme oder Kribbeln liefern Informationen darüber, was z.B. angenehm oder unangenehm ist.
Emotionen wie Lust, Freude oder Angst spiegeln sich im Körper wider und können unsere Empfindungen verstärken oder abschwächen.
Gedanken und Bewertungen, zum Beispiel „Das darf ich nicht spüren“, beeinflussen, wie stark wir körperliche Empfindungen zulassen.
Beziehungsebene: Nähe, Vertrauen und gegenseitige Resonanz prägen, wie sicher wir uns fühlen, unsere körperlichen Empfindungen zu erleben und zu zeigen.
Wer seinen Körper bewusst wahrnehmen und dies in Bezug zu den anderen drei Ebenen – Emotionen, Gedanken und Beziehung – setzen kann, schafft die Grundlage für eine erfüllte, gesunde Sexualität und ein selbstbewusstes Erleben von Lust und Anziehung.
Wie erkenne ich meine körperlichen Grenzen für gesunde Sexualität?
Körperwahrnehmung hilft, die eigenen Grenzen zu spüren und im besten Fall Grenzen zu setzen oder zu verändern:
Was fühlt sich gut an, was nicht?
Wo drückt oder zieht es, wo wird der Körper angespannt?
Wovon möchte ich mehr, wovon weniger?
Wie kann ich ausdrücken, was ich körperlich wahrnehme und was mir gefällt bzw. nicht gefällt?
Dieses Bewusstsein ist entscheidend, um sich selbst zu schützen, selbstbewusst zu handeln und ein gesundes, selbstbestimmtes sexuelles Erleben zu entwickeln.
Warum steigert Körperwahrnehmung meine Präsenz und sexuelle Anziehungskraft?
Wer seinen Körper spürt, ist automatisch präsenter:
Im Kontakt mit sich selbst, im eigenen Körper, in der Begegnung mit anderen.
Wer präsent ist, erlebt Erregung intensiver und kann sie bewusst lenken.
Präsenz steigert auch die sexuelle Ausstrahlung und Anziehungskraft.
3 einfache Übungen für mehr Selbstwahrnehmung
Die folgenden Übungen zur Körperwahrnehmung eignen sich vor allem für Einzelpersonen:
Bodenkontakt & Erdung
Ziel: Den eigenen Körper spüren und in Kontakt mit der Schwerkraft kommen.
Dauer: 3-5 Minuten
Anleitung:
Stelle dich barfuß auf den Boden, Füße hüftbreit auseinander.
Schließe die Augen und spüre bewusst den Kontakt deiner Füße mit dem Boden.
Atme tief ein und aus, lass das Gewicht sanft in den Boden sinken.
Achte auf Veränderungen: Wie verteilt sich dein Gewicht? Welche Stellen sind besonders schwer oder leicht? Wie ist dein Kopf ausgerichtet?
Wirkung: Du nimmst subtile Signale deines Körpers wahr, erfährst Stabilität und entwickelst ein Gefühl für Balance und Erdung.
Warum: Du lernst, dich zu verankern und präsent im Körper zu sein. Schon kurze Momente der Aufmerksamkeit für deinen Körper machen einen Unterschied.
Achtsame Körperscan
Ziel: Wahrnehmung von Spannungen, Mobilität und Energiefluss im Körper.
Dauer: 5-10 Minuten
Anleitung:
Setze oder stelle dich aufrecht hin, entspanne Schultern und Nacken.
Beginne, einzelne Körperteile langsam zu bewegen: Schultern kreisen, Hüfte leicht schaukeln, Kopf sanft drehen.
Achte bei jeder Bewegung darauf, wie es sich anfühlt, welche Muskeln aktiviert werden, wo es sich angenehm oder gespannt anfühlt.
Optional: Atme bewusst mit jeder Bewegung ein und aus.
Wirkung: Du erkennst körperliche Blockaden, trainierst die Beweglichkeit und verbesserst die Verbindung zwischen Körper und Wahrnehmung.
Warum: Du lernst, subtile Signale deines Körpers wahrzunehmen – ein Schlüssel für mehr Lebendigkeit.
Selbstberührung mit Aufmerksamkeit
Ziel: Sensibilität für körperliche Empfindungen steigern und Vertrauen in den eigenen Körper aufbauen.
Dauer: 3-5 Minuten
Anleitung:
Lege eine Hand auf einen Bereich deines Körpers, z. B. Arm, Schulter, Gesicht oder Bauch.
Spüre bewusst die Berührung: Druck, Wärme, Textur, Pulsieren, Muskeln, Haut, Haare.
Variiere den Druck und die Geschwindigkeit leicht – achte darauf, wie sich dein Körper verändert.
Verändere die Bewegung, indem du statt die Hand zu Hand zu bewegen, dass Körperteil bewegt. Nimm erneuet war, was sich dadurch verändert.
Optional: Schließe die Augen und kombiniere die Berührung mit tiefem, bewusstem Atmen.
Wirkung: Die Übung schärft die taktile Wahrnehmung, stärkt Selbstakzeptanz und legt die Basis für ein bewusstes Erleben von Lust und Anziehung.
Warum: Dein Körper wird zum Freund – du lernst, dich selbst liebevoll wahrzunehmen und Berührungen bewusst zu genießen.
Zusammengefasst
Körperwahrnehmung ist ein Fundament für Lust, Anziehung und gesunde Sexualität. Ohne sie bleibt Sexualität oft diffus oder rein kopfgesteuert. Wer seinen Körper bewusst spürt, kann:
eigene Bedürfnisse klar erkennen,
Lust bewusster erleben,
Grenzen wahrnehmen und respektieren,
und letztlich erfüllter und sicherer genießen.
Warum Körperwahrnehmung entscheidend für gesunde Sexualität ist
Unser Körper ist die Basis für eine bewusste, erfüllte Sexualität. Wer lernt, sich selbst zu spüren, erkennt seine Bedürfnisse, Grenzen und Lust leichter. Manche Menschen stoßen dabei jedoch an eigene Blockaden oder Unsicherheiten. Genau hier kann professionelle Begleitung helfen:
In meiner Praxis in Berlin-Lichtenberg, Nähe Friedrichshain, oder online, unterstütze ich Einzelpersonen, Paaare oder andere Beziehungsdynamiken dabei, ihre Körperwahrnehmung zu vertiefen, Selbstvertrauen zu stärken und eine gesunde, genussvolle Sexualität zu entwickeln.
